Georg Fröhlich

fr. Richter am Bundesverfassungsgericht

* 20. März 1884 Kattowitz

† 5. Juli 1971 Bühlertal

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 09/1957

vom 18. Februar 1957

Wirken

Georg Wilhelm Fröhlich wurde am 20. März 1884 in Kattowitz (O.-Sch.) geboren. Dort besuchte er das Gymnasium und studierte dann Rechtswissenschaften an den Universitäten Freiburg i.Br., Berlin und Breslau, wo er 1905 zum Dr. jur. promovierte. Nach Ableistung des Justizvorbereitungsdienstes als Gerichtsreferendar und -assessor (1911) ließ er sich 1911 in Breslau als Rechtsanwalt nieder. Von 1918 bis 1919 war er Mitglied der Reichsentschädigungskommission in Berlin und im Jahre 1923 Referent und Justitiar beim Reichskommissar des Reichswirtschaftsgerichts, in den Jahren 1924/25 war er juristischer Beirat verschiedener Aktiengesellschaften, wie der Engelhardt-Brauerei. Gegner des NS-Regimes und von diesem verfolgt, wurde er im Jahre 1938 von der Anwaltsliste gestrichen und wanderte 1939 nach Holland aus. 1941 wurde sein Sohn im KZ-Lager Mauthausen ermordet.

Nach seiner Rückkehr nach Deutschland war F. im Jahre 1945 zunächst Hilfsrichter am Oberlandesgericht in Hamm, wo er in der Folge als Oberlandesgerichtsrat und Senatspräsident wirkte. Seit Sept. 1948 war er sodann Landgerichtspräsident in Münster/Westf.

Anfang Sept. 1951 wurde F. vom Bundesrat für 4 Jahre in das neuerrichtete Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe berufen, wo er dem Richterkollegium des II. ...